Freitag, 2. Oktober 2009

schöne rote reden in der gehörlosenambulanz

heute vormittag wurde im krankenhaus der barmherzigen brüder in der leopoldstadt das zehnjährige bestehen der ambulanz für gehörlose menschen gefeiert. das ist eine grossartige einrichtung, in der gehörlose menschen in ihrer muttersprache, nämlich der österreichischen gebärdensprache, ohne dolmetscherInnen, gesundheitsdienste in anspruch nehmen können.

als vor 10 jahren die ambulanz mit förderung durch die stadt wien eröffnet wurde, war es das ergebnis jahrelanger verhandlungen und politischen drucks auf die spö, die meinte, eine solche einrichtung sei nicht nötig. heute allerdings liessen die spö-festrednerInnen aus dem nationalrat und stadträtin wehsely die sache ganz anders erscheinen - so, als sei die ambulanz ihre ureigene idee gewesen. und mehr noch: beinahe unerträglich war es für mich zu hören, wie sehr die gesundheitsstadträtin die einrichtung lobte und ihre wichtigkeit unterstrich. denn: die spö hat die förderung der gehörlosenambulanz durch die stadt wien gestrichen.

leere worte, in diesem fall auch leere gesten. für wie dumm hält die spö in wien eigentlich die menschen?

skylink - cash cow statt cash flow



im standard wird heute über krisenstimmung im vorstand der flughafen wien ag berichtet. die drei männer im boot können sich wohl nicht auf die richtung einigen, in die sie rudern sollen.

es ist längst an der zeit, dass die kapitäne häupl und pröll endlich das ruder in die hand nehmen und als eigentümervertreter von immerhin 40% tacheles reden: ein vorstand, der einerseits hunderte millionen euro buchstäblich im boden versenkt, andererseits fürstliche gehälter, prämien und pensionen kassiert, ist in einem unternehmen mit öffentlicher beteiligung völlig untragbar. ein aufsichstrat, dessen mitglieder auf vorschlag der stadt wien und des landes niederösterreich gewählt werden, und der tatenlos die stümpereien des vorstandes zur kenntnis nimmt, hat in einem unternehmen mit öffentlicher beteiligung nichts verloren.

häupl und pröll tun nichts. zumindest nichts, das sie öffentlich auch darlegen. zum beispiel: der aktionärsvertreter der stadt wien hat bei der hauptversammlung der flughafen wien ag im april 2009 angesichts des bereits aufgeflogenen finanzdesasters nicht etwa kritische fragen zur geschäftspolitik des managements gestellt, sondern nur den antrag auf entlastung des vorstandes und des aufsichtsrates. das ist chuzpe.

häupl muss offenlegen, welche weisungen der aktionärsvertreter seitens der stadt wien für die hauptversammlungen erhält!

artikel im standard
http://derstandard.at/fs/1254310376126/Flughafen-Wien-Sonst-gehen-alle-drei-Vorstaende-unter

meine presseaussendung
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20091002_OTS0203

Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, sich weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen. (Adorno)

ein wichtiger beweggrund für mich, politikerin zu werden. ich habe oft gehört: "da kann man ohnehin nichts machen, das machen sich die da oben aus." diesem gefühl will ich entgegen wirken. ich will, dass menschen sich dafür interessieren, was in ihrem umfeld, in unserer stadt, in unserem land los ist. und ich will, dass menschen die möglichkeit haben, in allen fragen, die sie betreffen, mitzubestimmen.

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