system spö

Donnerstag, 22. Oktober 2009

krank sein im magistrat kann folgen haben

nämlich unangenehme. so sind bespitzelung, kündigung, gehaltskürzung und mobbing im wiener rathaus weiter verbreitet als bisher angenommen. belegt werden die missstände durch zahlreiche mails und rundschreiben aus unterschiedlichen dienststellen. da heisst es zum beispiel in einem rundschreiben an die telefonistInnen der rathausvermittlung, denen von ihren vorgesetzten vorgeworfen wird, zu viele anrufe nicht anzunehmen bzw. zu "verlieren": "... ich möchte Sie daher alle ersuchen, sich voll auf Ihre Arbeit zu konzentrieren, da es mir sonst leider nicht möglich sein wird, alle Wünsche für die Urlaube im Winter zu genehmigen".
aha. urlaub ist in der stadt wien also keine arbeitsrechtliche errungenschaft, auf die arbeitnehmerInnen anspruch haben, sondern belohnung für "braves arbeiten". oder wie sonst ist ein
derartiges mail zu verstehen?

wer im magistrat das pech hat, länger krank zu sein, muss den vorgesetzten rede und antwort stehen. da wird dann nach der diagnose gefragt, und es wird erklärt, krank sein sei unkollegial, weil ja die kollegInnen die anfallende arbeit übernehmen müssten.
und: wer zu lang im krankenstand ist, verliert die leistungszulage, was de facto einer gehaltskürzung gleichkommt.

an die personalvertretung wendet sich kaum wer - vor allem, wenn personalvertretung und vorgesetzte/r ein und dieselbe person sind - auch das ist im magistrat möglich und wird von allen schön geredet, bis zum chef der gewerkschaft der gemeindebediensteten meidlinger, der als vertreter der spö auch im gemeinderat sitzt....

unsere forderungen:

- sofortige beendigung der "rückkehrergespräche"
- massnahmen zur verbesserung des betriebsklimas
- massnahmen zur gesundheitsprävention

in einer ganzen reihe von anfragen (doc, 24 KB) an alle stadträtInnen wollen wir wissen, wie die einzelnen magistratsabteilungen mit den krankenständen ihrer mitarbeiterInnen umgehen.

und wir haben einen kummerkasten für magistratsbeschäftigte eingerichtet, in dem sie uns unter wahrung der anonymität ihre sorgen und beschwerden mitteilen können.

die spö will sozial und demokratisch sein. was sich unter ihrer absoluten mehrheit im rathaus abspielt, ist schlicht und einfach ein skandal.

bericht im standard

Freitag, 2. Oktober 2009

schöne rote reden in der gehörlosenambulanz

heute vormittag wurde im krankenhaus der barmherzigen brüder in der leopoldstadt das zehnjährige bestehen der ambulanz für gehörlose menschen gefeiert. das ist eine grossartige einrichtung, in der gehörlose menschen in ihrer muttersprache, nämlich der österreichischen gebärdensprache, ohne dolmetscherInnen, gesundheitsdienste in anspruch nehmen können.

als vor 10 jahren die ambulanz mit förderung durch die stadt wien eröffnet wurde, war es das ergebnis jahrelanger verhandlungen und politischen drucks auf die spö, die meinte, eine solche einrichtung sei nicht nötig. heute allerdings liessen die spö-festrednerInnen aus dem nationalrat und stadträtin wehsely die sache ganz anders erscheinen - so, als sei die ambulanz ihre ureigene idee gewesen. und mehr noch: beinahe unerträglich war es für mich zu hören, wie sehr die gesundheitsstadträtin die einrichtung lobte und ihre wichtigkeit unterstrich. denn: die spö hat die förderung der gehörlosenambulanz durch die stadt wien gestrichen.

leere worte, in diesem fall auch leere gesten. für wie dumm hält die spö in wien eigentlich die menschen?

Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, sich weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen. (Adorno)

ein wichtiger beweggrund für mich, politikerin zu werden. ich habe oft gehört: "da kann man ohnehin nichts machen, das machen sich die da oben aus." diesem gefühl will ich entgegen wirken. ich will, dass menschen sich dafür interessieren, was in ihrem umfeld, in unserer stadt, in unserem land los ist. und ich will, dass menschen die möglichkeit haben, in allen fragen, die sie betreffen, mitzubestimmen.

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