verkehr

Freitag, 4. März 2011

parkpickerl: abzocke oder verbesserung der lebensqualität?

die parkraumbewirtschaftung, im volksmund auch als parkpickerl bekannt, lässt kaum jemanden kalt. reine abzocke, parkplatzvernichtung - oder doch reduzierung unnötigen parkplatzsuchverkehrs, menschenfreundlichere gestaltung von frei werdenden flächen im öffentlichen raum?

seit es rund um die stadthalle das parkpickerl gibt, hat sich die lebensqualität der anrainer_innen wesentlich verbessert: keine staus mehr rund um die veranstaltungen, weniger lärm, keine "wochenparker_innen" mehr und ausreichend parkplätze für anrainer_innen.

parkpickerlzone-stadthalle
so viele parklücken sind an einem wochentag vormittags rund um die stadthalle frei....

viele, die gegen die einführung des parkpickerls protestiert hatten, stellten dann für sich selbst eine verbesserung fest und sind jetzt sehr zufrieden. lokalbesitzer_innen, die einkommenseinbussen befürchtet hatten, erzählen jetzt von gästen, die sich freuen, direkt vor dem lokal parken zu können und dafür auch die parkscheingebühr in kauf nehmen.

rund um die pickerlzone ist die situation aber wegen der "pickerlflüchtlinge" sehr viel weniger erfreulich. daher wurde im dezember mit den stimmen der grünen und der spö in der bezirksvertretung der beschluss gefasst, die parkraumbewirtschaftung auf den gesamten bezirk auszudehnen.

nun heisst es zunächst einmal warten. anfang märz tagte das erste mal die parkraummanagementkommission, in der unser antrag gemeinsam mit anträgen aus nachbarbezirken behandelt wird. studien werden zeigen, wie hoch die auslastung ist, wieviele stellplätze es gibt, wieviele garagenplätze. und es wird diskutiert werden, welches pickerlmodell in unserem bezirk gelten soll, mit welcher dauer usw. das wird mindestens ein gutes jahr in anspruch nehmen - mit einführung des pickerls ist vor ende 2012 / anfang 2013 nicht zu rechnen.

ich bin überzeugt, dass das parkpickerl gerade in unserem grünarmen bezirk viele möglichkeiten eröffnet, den frei werdenden öffentlichen raum besser zu nutzen. gehsteige können dann wieder breiter werden, es wird platz für grünflächen, bäume, sitzgelegenheiten geben.

übrigens: die studie zum parkpickerl rund um die stadthalle hat ergeben, dass der parkplatzsuchverkehr um rund 8km pro fahrzeug und tag reduziert werden konnte. stellen sie sich das einmal vor: sie fahren nicht mehr kilometerlang im kreis, sondern finden schnell einen parkplatz, vermutlich sogar vor ihrer haustüre. und wenn sie zu fuß zur trafik, zum eissalon, zur friseurin, zu ihrer hausärztin oder in die apotheke gehen, werden sie nicht von parkenden autos an die hauswände gedrängt, sondern können gemütlich auch nebeneinander gehen, finden sitzgelegenheiten zum ausrasten und schattenspendende bäume zum verweilen...

für mich, für uns grüne ist diese vision einer angenehmen wohnumgebung grund genug, uns leidenschaftlich für das parkpickerl einzusetzen!

Donnerstag, 3. März 2011

diese ampel kann ihr leben gefährden .... ein update zur never ending story

sdc11212

vor gut einem jahr habe ich in diesem blog mit einem kurzen video die gefährlichkeit der ampel gablenzgasse - gürtel demonstriert und natürlich auch in allen entsprechenden politischen gremien darauf aufmerksam gemacht.

was ist passiert? leider nichts.

die wiener linien sind mit der situation zufrieden, ihnen geht es nur um die flüssigkeit des öffentlichen verkehrs, sie sind zu keiner änderung bereit - wenn sich die ampelphase für die rechtsabbieger_innen ändert, könnte es zu rückstaus von autos kommen, die den bus behindern. da riskieren die wiener linien dann doch lieber, dass die passagier_innen auf dem weg zum bus durch autos gefährdet sind....

die für verkehrssicherheit zuständige magistratsabteilung sieht auch keinen grund, auf änderungen zu bestehen. denn schliesslich wisse jede/r autofahrer_in, dass er / sie nicht mehr rechts abbiegen dürfe bzw. keinen vorrang mehr habe, wenn der rechtsabbiegepfeil erlischt. und schliesslich wissen auch alle fußgänger_innen, dass sie bei rot noch nicht über die straße gehen dürfen.

jo eh! aber was hilft uns das alles, wenn es tagtäglich zu kritischen situationen kommt? ich finde die ampel jedenfalls nach wie vor lebensgefährlich. und als stellvertretende vorsitzende der verkehrskommission im 15.bezirk habe ich jetzt angeregt, dass wir gemeinsam mit der verkehrskommission des 16.bezirkes versuchen, eine lösung zu finden, die großräumiger gedacht ist und die situation des grätzels ganzheitlich berücksichtigt. ansonsten könnte es nämlich leicht zu lösungen nach dem floriani-prinzip kommen - und die will ich bestimmt nicht!

über die weiteren entwicklungen werde ich informieren!

Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, sich weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen. (Adorno)

ein wichtiger beweggrund für mich, politikerin zu werden. ich habe oft gehört: "da kann man ohnehin nichts machen, das machen sich die da oben aus." diesem gefühl will ich entgegen wirken. ich will, dass menschen sich dafür interessieren, was in ihrem umfeld, in unserer stadt, in unserem land los ist. und ich will, dass menschen die möglichkeit haben, in allen fragen, die sie betreffen, mitzubestimmen.

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